Mit gleich zwei spannenden Wochenenden ist die Seminarreihe zum partizipativen Kinderschutz der LTKjugend 2025 gestartet. Ziel der Reihe ist es, gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen Grundlagen und Werkzeuge für einen lebendigen Kinderschutz in den Vereinen zu entwickeln. Dabei geht es nicht nur um Theorie, sondern vor allem auch um die praktische Umsetzung und die Stimme der Kinder selbst.
Erstes Wochenende: Kinderrechte kreativ sichtbar machen
Zum Auftakt trafen sich ein Junge vom Schweinaer Karneval Verein und fünf Mädchen vom Ichtershäuser Carneval Verein. Nach einer kurzen Kennenlernrunde ging es direkt in die inhaltliche Arbeit: Welche Rechte haben Kinder eigentlich? Warum ist es wichtig, dass wir sie kennen – und wie können wir sie im Vereinsleben sichtbar machen?
Die Antworten auf diese Fragen wurden nicht in trockenen Listen gesammelt, sondern kreativ und anschaulich gestaltet. So entstanden viele bunte Bilder und Visualisierungen, die zentrale Botschaften zum Kinderschutz und den Kinderrechten festhielten. Die Teilnehmenden nutzten Symbole, Farben und Schlagworte, um ihre Ideen auszudrücken – ein echter Schatz an Material, der später auch für andere Vereine zugänglich gemacht wird.
Das Ergebnis: Kinderrechte wurden nicht nur erklärt, sondern durch die Arbeit der Kinder selbst lebendig. Schon beim ersten Wochenende zeigte sich, wie viel Kreativität, Ernsthaftigkeit und Freude in der Auseinandersetzung mit diesem wichtigen Thema stecken kann.
Zweites Wochenende: Praktische Tools für die Vereine
Zwei Wochen später ging es mit frischem Schwung weiter. Dieses Mal nahmen ein Junge und drei Mädchen vom Ichtershäuser Carneval Verein sowie sechs Mädchen vom Schweinaer Karneval Verein teil. Während das erste Treffen stark von kreativer Visualisierung geprägt war, lag der Fokus nun stärker auf der praktischen Arbeit für die Vereine.
In kleinen Teams entwickelten die Teilnehmenden konkrete Tools und Hilfsmittel, die Vereine bei der Umsetzung des Kinderschutzes unterstützen können. Dabei knüpften sie an die Ergebnisse des ersten Wochenendes an und erweiterten diese durch praxisnahe Ideen. So entstanden ergänzende Materialien, Checklisten und Impulse, die für die Mitgliedsvereine in Zukunft eine wertvolle Grundlage bieten werden.
Auch hier stand die Partizipation der Kinder im Vordergrund: Sie bestimmten mit, welche Themen besonders wichtig sind und wie Ergebnisse so gestaltet werden können, dass sie im Alltag tatsächlich genutzt werden können.
Neben der Arbeit am Thema spielte auch das Miteinander eine große Rolle. Die Kinder und Jugendlichen hatten reichlich Gelegenheit, sich auszutauschen, einander besser kennenzulernen und gemeinsam Spaß zu haben. Trotz des ernsten Hintergrunds wurde viel gelacht, ausprobiert und experimentiert.
Besonders wertvoll waren die vielen Aha-Momente, in denen den Teilnehmenden klar wurde, wie bedeutend Kinderschutz im Verein ist – und wie viel sie selbst dazu beitragen können. Das stärkte nicht nur das Bewusstsein, sondern auch das Gefühl, aktiv etwas bewegen zu können.
Die während der beiden Wochenenden entstandenen Materialien und Ideen sind nicht für die Schublade gedacht, sondern sollen allen Mitgliedsvereinen der LTKjugend zugänglich gemacht werden. Damit wird das Wissen nicht nur bewahrt, sondern praktisch anwendbar und wirksam vor Ort.
Mit diesem gelungenen Auftakt ist ein wichtiger Grundstein gelegt. Die kommenden Seminare werden weitere Aspekte vertiefen, das bestehende Material ergänzen und dafür sorgen, dass Kinderschutz in den Vereinen nicht nur ein Schlagwort bleibt, sondern ein gelebter Bestandteil des Miteinanders wird – getragen von den Kindern und Jugendlichen selbst.