Die Veranstaltung zum Ausklang der Faschingssaison hat in Hirschberg eine lange Tradition, die bis zum Ende der 70er Jahre reicht. Schon damals begann man damit, um 24:00 Uhr den Fasching zu beerdigen. Bei diesem Ritual wird ein offener Sarg von den Mitgliedern des Elferrates in den Saal getragen. In diesem liegt ein weiß geschminkter Narr, der symbolisch den Fasching verkörpert. Der Sarg wird anschließend auf der versenkbaren Vorbühne im Saal abgestellt und von Trauermusik untermalt in die Tiefe gefahren. Die Zeremonie wird mit einer Grabrede auf die verblichene närrische Saison untermalt. Schon damals war die Veranstaltung beliebt bei den Zuschauern.

Nachdem der Zuspruch des Publikums in den Jahren nach der Wende allerdings leider immer geringer wurde und von 1993 bis 1995 die Sanierung des Kulturhauses in Hirschberg stattfand und man stattdessen in die Turnhalle umziehen musste, wurde die Veranstaltung nicht mehr durchgeführt.

Um diese traditionelle Zeremonie wieder aufleben zu lassen entstand dann aber 1996 die Idee, gemeinsam mit den Vereinen aus Töpen (Franken), Rehau (Franken) und Adorf (Sachsen) am Faschingsdienstag wieder eine Veranstaltung in Töpen durchzuführen. Leider konnte Rehau dann doch nicht mit an der Veranstaltung teilnehmen. 1997 fand die neu geschaffene Veranstaltung mit alten Traditionen noch einmal, allerdings nur noch gemeinsam mit Töpen statt.

Im Jahr 1998 wurde beschlossen, den 1. Vereinsfasching am Faschingsdienstag im Kulturhaus Hirschberg zu veranstalten. Mit 6 befreundeten Vereinen (Gefell, Greiz, Pausa, Straßberg, Töpen und Zeulenroda) ging es dann los. Über die Jahre wuchs die Anzahl der teilnehmenden Vereine stetig und der Vereinsfasching in Hirschberg wurde immer beliebter. So konnten bisher Vereine aus Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Franken begrüßt werden. Auch der Landesverband Thüringer Karneval wurde schließlich auf die Veranstaltung aufmerksam und nimmt seitdem jedes Jahr mit Vertretern aus dem Präsidium teil. Seit mehreren Jahren sind außerdem Vertreter des Verband Sächsischer Carneval zu Gast.

Mittlerweile ist es zu einer schönen Tradition geworden, gemeinsam mit befreundeten Vereinen, länderübergreifend, den Ausklang der Saison zu feiern. Es gibt immer ein buntes Programm aus Büttenreden, Garde- und Showtänzen und Männerballettauftritten. Dabei können sich 9 Vereine mit Gastbeiträgen präsentieren. Die Ausrichter zeigen nur einen kleinen Auszug aus dem eigenen Programm. Natürlich darf jeder Verein seinen eigenen Schlachtruf auf der Bühne präsentieren. Gleichzeitig wird auch die Anwesenheit des Landesverbandes genutzt, um Ehrungen des BDK durchzuführen.

Zum diesjährigen 25. Jubiläum des Vereinsfaschings hatte die Funkengarde des HFC die besondere Idee, mit insgesamt 10 Garden (aus drei Bundesländern) gemeinsam einen Gardetanz zu choreografieren. Dieser wurde dann von jeweils zwei Tänzerinnen aus 7 Vereinen an der Veranstaltung präsentiert und verzauberte das Publikum.

Pünktlich um Mitternacht wurde der Fasching für die Saison 2023/2024, genau wie es schon in den 70er Jahren der Fall war, zu Grabe getragen.

Zum 25. Vereinsfasching am Faschingsdienstag 2024 waren 46 Vereine aus drei Bundesländern, sowie Vertreter von zwei Landesverbänden in Hirschberg zu Gast. Somit war es der größten Vereinsfasching in ganz Thüringen und alle freuen sich schon auf die Veranstaltung in der nächsten Session.

Ein herzliches Dankeschön an alle Mitwirkenden, Organisatoren und Gäste und ein dreifach donnerndes „Hossaah Hossaah Hossaah“.

Jörg Gerstner
Vizepräsident HFC