Liebe Närrinnen und Narren,

der Elfte im Elften – für uns der magische Start in die Karnevalsaison. Doch was tun wir hier eigentlich? Trinken und Winken – natürlich! Aber der Karneval ist so viel mehr. Er ist der Moment, in dem wir uns von den Zwängen des Alltags lösen, in dem wir uns selbst eine Pause gönnen. Doch auch in diesen Zeiten der Ausgelassenheit liegt etwas Tieferes verborgen: Karneval ist nicht nur Urlaub von sich selbst, sondern er ist eine Bühne der Reflexion. Eine Bühne, auf der die Gesellschaft, die Politik und jeder Einzelne einen Spiegel vorgehalten bekommt – humorvoll, aber auch scharfzüngig.

In früheren Zeiten, während des sogenannten Bauernwinters, einer Phase der Ruhe und des Wartens, die vor über 2750 Jahren in den alten Kalendern existierte, war diese Pause eine Zeit des Innehaltens und des Nachdenkens. Das Jahr hatte damals nur zehn Monate, und die verbleibende Zeit – diese „tote Zeit“ – war eine Phase ohne (gesetzliche) Verpflichtungen, ohne Ernten, ohne Handel. Doch diese Leere war nicht bedeutungslos. Die Menschen blickten zurück auf das, was gewesen war, und bereiteten sich auf das vor, was kommen sollte. Sie verbrachten die Zeit mit Wort, Gesang, Tanz und Spiel – die Wurzeln unserer heutigen Narretei. Es war eine Zeit, in der Kritik geübt wurde, in der Missstände aufgedeckt und Fantasien von einer besseren Zukunft entwickelt wurden.

Auch wir im Karneval setzen diese Tradition fort: In unseren Reden, unseren Bütten und unseren Liedern zeigen wir der Gesellschaft, der Regierung, aber auch uns selbst, wo die Fehler liegen. Doch wir tun dies auf die närrische Weise – mit Humor, mit Spitze, aber niemals mit Ausgrenzung oder Verletzung. Denn gerade in diesen Zeiten der Kritik liegt die Kunst, auf der Messers Schneide zu balancieren. Wir treiben die Dinge auf die Spitze, aber stets im Wissen, dass wir am Ende des Tages wieder gemeinsam in der Dunkelheit sitzen, den Winter überstehen und die Gemeinschaft bewahren müssen.

Aber vergessen wir dabei nicht eines: Es geht auch darum, das Leben zu feiern! Lasst uns die ernsten Gedanken für einen Moment beiseite schieben und uns daran erinnern, warum wir hier sind: Um zu schunkeln, zu lachen, zu singen und zu tanzen! Der Karneval ist ein Fest der Freude, der Lebenslust, und ein Ventil für alles, was uns das Jahr über belastet hat. Denn was wäre das Leben ohne diese Pausen des Frohsinns, in denen wir uns einfach dem Moment hingeben?

Jetzt heißt es: Holt eure Kappen aus dem Aschermittwochsschlaf, setzt die Masken auf und lasst uns das machen, was wir am besten können – Spaß haben! Und während wir feiern, vergessen wir nicht, warum der Karneval so wichtig ist: Er erinnert uns daran, dass wir zusammengehören, dass wir trotz aller Unterschiede gemeinsam lachen, schunkeln und die Sorgen für einen Moment vergessen können. Denn unter der Kappe sind wir alle gleich und lassen uns vom Karneval wieder zusammenzubringen, um das Leben zu genießen und mit Freu(n)de(n) in die Zukunft zu blicken.

Zum Beispiel auf die Aussicht, dass unsere LTKjugend Ende November vielleicht den langersehnten Schritt in den Landesjugendring schafft und damit unsere und eure Jugendarbeit anerkannt, die es ist – ein Mehrwert für die Gesellschaft und die nächste Generation. Im Dezember haben wir die Chance in den Thüringer Kulturrat aufgenommen zu werden und damit den Ball auf der Linie unsere Anerkennung auch in dieser Szene zu bekommen, welche wir im Tanzsport längst haben, daher freue ich mich auch jetzt zum Saisonstart schon auf das Ende der Karnevalssaison, wenn es für viele Tänzerinnen und Tänzer heißt auf der Norddeutschenmeisterschaft in Düren für den Finaleinzug in Hannover zu tanzen.

Also lasst uns die Gläser erheben, die Musik lauter drehen, schunkeln, lachen und in die neue Saison starten – mit Freude, Humor und einem Augenzwinkern!

Helau auf eine unvergessliche, fröhliche und närrische Karnevalssaison!

Hintergrundinfos unter http://s.ltkev.de/BrauchtumswissenToGo